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Alumni-Karrierewege: Porträtreihe

Dr. Barbara McGrath

Fächer: Völkerkunde, Ur- und Frühgeschichte, Soziologie | Heute: Unternehmerin Creative Research Designs

Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?

  • Der Kölner Dom
  • Meine Eltern
  • Der Rhein

Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?

Ich komme aus Köln und habe damals keinen Gedanken daran verloren, woanders hinzugehen. Ich wollte gern Völkerkunde studieren und da war das Institut für Völkerkunde in Köln eines der größeren. 

Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftlerin?

Als Stärken würde ich sowohl das kritische Auseinandersetzen mit einer Vielfalt von Themen als auch die Fähigkeit zur Analyse nennen. Die naturwissenschaftliche Fachliteratur speziell für mein Arbeitsfeld habe ich mir komplett angelesen – ohne naturwissenschaftlichen Hintergrund. Dass dies gut funktioniert, liegt zum einen an der im Studium entwickelten Geisteshaltung, keine Angst vor komplexen Texten und Inhalten zu haben. Zum anderen spielt aber auch meine Sprachfähigkeit und mein Umgang mit Text eine wichtige Rolle: Ich lese Fachliteratur wie eine fremde Sprache und verstehe die Zusammenhänge. 

Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?

Überhaupt nicht. Vor dem Studium habe ich mir keinen konkreten Berufsweg vorgestellt. Was ich jetzt beruflich mache, hat sich erst nach meiner Promotion ergeben. 

Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?

Mein Studium habe ich damals aus reinem Interesse begonnen. Hilfreich war deshalb eine Vortragsreihe, bei der ehemalige Studierende der Völkerkunde davon berichtet haben, was sie beruflich machen. Mit dabei waren u.a. Bereiche wie Museum und das Auswärtige Amt. So habe ich Ideen erhalten, was man eventuell mit dem Studium alles anfangen kann.

Was würden Sie heute als Studentin anders machen?

Im Nachhinein würde ich bereits vorher überlegen, was ich nach dem Studium machen kann. Hier in Kanada ist das Studium mit hohen Kosten verbunden, sodass man sich automatisch schon früh sehr viele Gedanken darüber macht, was einem das Studium bringt. 

Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude?

Nach der Promotion wollte ich aus dem akademischen Bereich heraus, da man in der Forschung doch recht isoliert ist. Ich wollte in die Wirtschaft und entschied mich für die Marktforschung, da mit ähnlichen Methoden wie in der Völkerkunde gearbeitet wird. Besonders viel Freude bereitet mir in diesem Job die Tatsache, sehr schnell Rückmeldung auf die eigene Arbeit zu erhalten. Nach abgeschlossenen Projekten, die meist zwei Monate andauern, erfahre ich von den Kund*innen, was gut war. Darüber hinaus arbeite ich im Bereich der Marktforschung mit vielen verschiedenen Themen, was Abwechslung gibt und Spaß macht. 

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Ich arbeite sowohl in der qualitativen als auch quantitativen Marktforschung mit Schwerpunkt Gesundheitswesen. Zu meinem Aufgabenfeld gehören also das Entwerfen und Auswerten von Fragebögen für Umfragen. Im Bereich der qualitativen Marktforschung arbeite ich mit Fokusgruppen, moderiere sie und führe Interviews mit Proband*innen durch. Während meine Kunden vor allem Pharmaunternehmen sind, führe ich zahlreiche Befragungen mit Ärzt*innen durch, um beispielsweise Einschätzungen und Meinungsbilder zu neuen Arzneimitteln zu erhalten. Wenn ich mit neuen Themen konfrontiert bin, ob im Gesundheitswesen oder anderswo, hilft mir meine breite Perspektive auf Kultur und das allgemeine Leben, die ich u.a. durch mein Studium entwickeln konnte.

Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?

  • Such‘ dir das aus, was dich persönlich interessiert. Viele Wege führen zum beruflichen Erfolg. Wenn man sich für etwas interessiert, kommt es einem immer zugute.
  • Überleg‘ dir immer mal wieder, was du nach dem Studium machen möchtest, damit du offen bleibst und keine Gelegenheiten wie beispielsweise Praktika oder Vorträge verpasst.
  • Die Studienzeit ist nicht die einzige Zeit, in der man Spaß haben kann. Das Leben, in dem man später Geld verdient, ist auch sehr interessant.