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Alumni-Karrierewege: Porträtreihe

Dr. Jürgen Wonde

Fächer: Latein, Philosophie, Erziehungswissenschaften (Lehramt) | Heute: Selbstständiger Personalberater

Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?

  • Zuhause
  • Klüngel
  • Uni (Ich habe letztens mein Uni-T-Shirt wieder gefunden – leider ist es mittlerweile zerfallen)

Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?

Ich bin in Köln aufgewachsen und bei uns hieß es: „Man geht zur Uni Köln.“ Hinzu kam, dass ich mich immer selbst finanziert habe und meine Nebenjobs in Köln waren. 

Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftler?

In meinem Fall kann ich einerseits die Fähigkeit nennen, mehr in die Breite und Tiefe gehen zu können. Andererseits zeigte sich bereits im Studium meine Affinität für pädagogische Themen. Insbesondere in der Philosophie und in Erziehungswissenschaften habe ich mich mit persönlichkeitsbildenden Fragen auseinandergesetzt, was mir später zugutekam. 

Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?

Meine Vorstellungen sind weit, weit davon entfernt gewesen. Mit meinem Lehramtsstudium verband sich eine Zwangsläufigkeit. Nach eins folgt zwei, sodass ich nach dem ersten Staatsexamen auch das Referendariat abgeschlossen habe. 

Ich lege jedem nahe, die Augen aufzumachen und in die Welt zu schauen, um nicht aus Versehen in einem Zweig des Elfenbeinturms zu landen. Durch Kontakte, die ich geknüpft habe, insbesondere mit dem Institut für Angewandte Kreativität (IAK) kam der Gedanke, was ich machen möchte. Und dann hat sich in Nullkommanichts alles gigantisch für mich weiterentwickelt. 

Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?

Mein Doktorvater, Prof. Dr. Clemens Zintzen, war für mich eine mentale Unterstützung. Ich wünsche jedem, dass es auch heute noch so eine gute Betreuung und Begleitung gibt. 

Was würden Sie heute als Student anders machen?

Ganz speziell würde ich das Fach Philosophie inhaltlich anders füllen und mehr handwerklich orientieren. Ich habe viel politische Philosophie gemacht; wir haben uns damals in der Philosophie sehr an Autoren orientiert. Meiner Meinung nach sollte verstärkt die Frage hinzugezogen werden, was praktikabel ist, auch wenn der freie Geist natürlich wichtig bleibt.

Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude?

Tatsächlich ist es die Arbeit mit Menschen! Vor allem bereitet es mir Freude, mit ihnen ihr persönliches Thema herauszuarbeiten und dieses dann auch anzugehen, damit sich die Zusammenarbeit als gewinnbringend und hilfreich darstellt. Spaß macht mir aber auch die Organisation von Prozessen und Strukturen. 

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Als selbstständiger Personalberater in den Bereichen Führungskräfte- und Teamentwicklung sowie persönliche Weiterentwicklung verstehe ich mich als soz. "sprechender Spiegel". Ich biete Moderationen und Trainings, Seminare, Team- und Einzelcoachings an, unterstütze bei der Analyse und Organisation von Prozessen und Strukturen sowie beim Onboarding. Als Externer kann ich Themen anders adressieren und mit dem Team an Haltungsfragen arbeiten. Meine Kunden kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen; in all den Jahren habe ich fast 90 Teams begleitet. Zusammengearbeitet habe ich beispielsweise mit Bayer, dem Springer Verlag, dem Designteam von Pierre Lang aus Wien, Mercedes und ProMarkt in Berlin - durchaus auch mit Teams aus dem Öffentlichen Dienst bzw. sehr viel auch mit einigen Teams aus Kindergärten. 

Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?

  • Vernetzung | Kontakte knüpfen!
  • Augen auf: Links und rechts lesen!
  • Nicht nur das Vorgefertigte konsumieren. Eigeninitiative zeigen.