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Alumni-Karrierewege: Porträtreihe

Adam Polczyk

Fächer: Geographie, Afrikanistik und Ur- und Frühgeschichte  | Heute: Multimediaredakteur in der Abteilung Presse und Kommunikation der Universität zu Köln

Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?

  • Veedel
  • Kölsch
  • Multikulti

Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?

Ich habe tatsächlich an der Uni Köln an der PhilFak angefangen zu studieren, weil ich meinen eigentlichen Platz an der FH in Dortmund für Foto/Kamera nicht bekommen habe. Da ich in der Nähe von Köln aufgewachsen bin und die Zeit bis zum nächsten Semester überbrücken wollte, schrieb ich mich einfach für drei NC-freie Studiengänge ein, die mich halbwegs interessierten.

Afrikanistik wählte ich tatsächlich noch aus einem anderen Grund. Ich dachte, ich falle hier mit meinem Unwissen nicht auf, da ich annahm, dass alle anderen Studierenden auch kaum Erfahrungen mit der Afrikanistik gemacht hatten. Ich behielt Recht :-).

Obwohl ich eigentlich weiterhin nach Dortmund an die FH wechseln wollte, jedoch immer wieder eine Absage bekam, entschied ich mich, weiter an der Uni Köln Afrikanistik, Geographie und Ur- und Frühgeschichte zu studieren und es schlussendlich auch erfolgreich abzuschließen.

Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftler?

Ich denke, meine größte Stärke als Geisteswissenschaftler ist die Eigenschaft, mich schnell und intensiv in Sachverhalte einzuarbeiten und diese nachvollziehen zu können. Diese Kompetenz hilft mir in meiner täglichen Arbeit als Multimediaredakteur immer wieder, da ich die unterschiedlichen Forschungsarbeiten zwar nicht im Detail verstehe, jedoch die wissenschaftliche Herangehensweise nachvollziehen kann.

Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?

Nein! Ich muss auch sagen, dass die Bildungsberatung an meiner Schule im Grunde nicht existiert hat. Ich hatte daher nur rudimentäre Vorstellungen, wo ich hinwill und wie das funktioniert. Im Laufe des Studiums haben sich mir aber viele Wege geöffnet, die ich allerdings eigenständig suchen musste. Das Studium alleine hat mich nicht für den jetzigen Berufsweg ausgebildet. Erst im Zusammenspiel mit meiner Freiberuflichkeit, Nebenjobs und Praktika habe ich eine Art „Grundausbildung“ erhalten, die mich auf die Berufswelt vorbereitet hat.

Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?

Ja, es gab da definitiv eine Person, der ich immens viel verdanke. Nachdem mein Entschluss feststand, dass ich mein Studium an der Uni Köln fortführe, war ich auf der Suche nach Möglichkeiten, meine Fähigkeiten im Bereich Kamera und Schnitt zu verbessern. Ich bin damals auf das Audiovisuelle Medienzentrum (heute Netzwerk Medien) an der Humanwissenschaftlichen Fakultät gestoßen, wo es ein Grund- und Fortgeschrittenenkurs zum Thema „Audiovisuelle Medien“ gab und immer noch gibt. Obwohl ich die ersten beiden Male keinen Platz bekommen habe (damals gab es noch so etwas wie Losverfahren mit richtigen Losen aus Papier), ergatterte ich beim dritten Versuch eine Platz. Der Kursleiter Peter Butterly wurde damals nicht nur zu meinem Mentor, sondern ist auch noch heute einer meiner Weggefährten. Ich arbeitete anschließend noch einige Semester als SHK bei der Filmproduktion im Netzwerk Medien, bevor ich meinen Magisterabschluss machte.

Was würden Sie heute als Student anders machen?

Ich würde gar nicht so viel anders machen. Ich glaube, ich hätte vielleicht gerne mehr Praktika und möglicherweise ein Auslandssemester absolviert. Grundsätzlich war es aber eine lehr- und facettenreiche Zeit, die mich sehr geprägt hat und über die ich im Nachgang sehr glücklich bin.

Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude? 

Das Schönste an meiner Arbeit ist die Möglichkeit zu haben, in ganz viele verschiedene Bereiche einer Universität einzutauchen. Egal ob Verwaltung, Forschung oder Lehre, es gibt so viele spannende Themen und Personen an der Uni, die ich kennenlernen durfte. Einige Videoproduktionen z.B. in der trockensten Wüste der Welt (Atacama in Chile) oder dem höchsten Berg der Sahara (im Tschad) sind Eindrücke und Highlights, die einen das ganze Leben lang begleiten. Auch nach mittlerweile zwölf Jahren in der Abteilung Presse und Kommunikation freue ich mich immer wieder auf interessante und herausfordernde Projekte und darauf, dass ich mit den produzierten Videos vielen Menschen eine Freude machen kann :-).

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Unser Multimedia-Team der Universität zu Köln produziert hochwertigen Mediacontent für Websites, Social Media, Lehr- und Archivzwecke. Wir unterstützen alle Einrichtungen bei Ihren Film- und Audioprojekten von der Konzeption, über die Produktion bis hin zur Postproduktion. Es entstehen dabei moderne Medienproduktionen wie Lehr- und Erklärfilme, Imagefilme, Wissenschafts- und Dokumentarfilme, Event- oder Vorlesungsvideos sowie Podcasts.

Unser aktuelles Projekt sind die „Studiengangvideos“. Um Studieninteressierten einen authentischen Einblick ins Studium zu ermöglichen, werden zu den einzelnen Studiengängen der Universität zu Köln Videos aus Sicht von Studierenden gedreht. Die Videos stellen in einem einheitlich aufgebauten Storytelling die Besonderheiten, Studieninhalte und -strukturen sowie mögliche Berufsperspektiven des jeweiligen Studiengangs vor. Auch diese Videos bieten für Studieninteressierte die Möglichkeit, ihre eigenen Erwartungen an einen Studiengang mit der Realität an der Universität zu Köln abzugleichen.

Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?

  1. Nutzt das große Angebot der Uni Köln an Weiterbildungen, wie z.B. die Workshops und Trainings des ProfessionalCenters.
  2. Macht Praktika in den Bereichen, die euch interessieren und euch einen Einblick in die spätere Berufswelt geben.
  3. Überlegt, ob ihr nicht als SHK oder WHK einen Job an der Uni machen möchtet. Es kann euch nicht nur fürs Portfolio nutzen!