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Alumni-Karrierewege: Porträtreihe

Patricia Sparacio

Fach: Allgemeine Sprachwissenschaft, Italienisch und Philosophie | Heute: Head of Sales und Aufsichtsrätin in einem Medienunternehmen

Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?

  • Der Dom

  • das Kölsch

  • das Kwartier Latäng

Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?

Ich habe mein Studium in Heidelberg begonnen. Als es um einen Wechsel ging, hatte ich mich auch wegen des guten Rufs des Lehrstuhls Allgemeine Sprachwissenschaft für Köln entschieden. In Köln selbst war ich vorher noch nie gewesen und kannte Köln eigentlich vor allem im Zusammenhang mit Karneval.

Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftlerin?

Die Fähigkeit, mir Themenfelder zu erarbeiten und verschiedene Perspektiven zu bedenken. Außerdem Flexibilität und Resilienz - denn als ich mit meinem Studium begann, war kein klares Berufsbild vor meinen Augen. Mich fragten immer alle: „Und was willst du mal arbeiten?“ Ich vertraute beruflich und privat darauf (und tue es noch immer), dass ich mit gesundem Menschenverstand und Engagement heutige und zukünftige Situationen meistern kann.

Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?

Nein – überhaupt nicht. Es ergibt sich jedoch alles Schritt für Schritt. Ich hatte eine große Leidenschaft für Medien – damals Bücher. Und entlang dieser Leidenschaft habe ich meine Nebenjobs und Praktika gewählt. Und das führte dazu, dass ich heute Verlagsleiterin bin und gleichzeitig Aufsichtsrätin in Medienunternehmen.

Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?

Ja – sowohl Situationen als auch Personen. Ich erinnere mich an ein Interview einer Geisteswissenschaftlerin, die ihren ersten Job in einer Unternehmensberatung hatte. Sie meinte, so viel mehr Vorsprung hätten ihre BWL-Kolleg*innen nicht. Das gab mir den Mut, mich auch auf Stellen zu bewerben, die für BWLer*innen ausgeschrieben waren. Und eine ehemalige Vorgesetzte in einem meiner Nebenjobs hat mich für ein Praktikum in einem Verlag empfohlen – ihr bin ich heute noch dankbar.

Was würden Sie heute als Studentin anders machen?

Oh – wenig :-) ich hatte damals Angebote wahrgenommen wie jeweils ein Semester „html für Geisteswissenschaftler“ und auch „BWL für Geisterwissenschaftler“. Das half, einen Blick über den geisteswissenschaftlichen Tellerrand zu werfen. Heute würde ich den Fokus setzen auf „Digitale Transformation für Geisteswissenschaftler“.

Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude? 

Auf der Kundenseite: Wenn ich im Kundengespräch merke, wie glücklich der oder die Seniorin ist, dank unserer Tipps und unserer Schritt-für-Schritt-Anleitungen eigenständig Geräte wie Computer oder Smartphone bedienen zu können.

Auf der Business-Seite: Der Gestaltungsspielraum und die Testfreude bei uns in der Verlagsgruppe (Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG, Bonn).

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Heute bin ich Verlagsleiterin vom Computerwissen und verantworte die Strategie und das Portfoliomanagement sowie die wirtschaftlichen Ergebnisse meines 15köpfigen Teams.

Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?

Orientiere dich an deiner Leidenschaft, bleibe offen und neugierig, sei proaktiv, mutig (und traue dir ruhig mehr zu, als du denkst) und zuversichtlich (mit gesundem Menschenverstand geht viel!).