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Alumni-Karrierewege: Porträtreihe

Dr. Johanna Dahm

Fach: Promotion Kultur- und Kommunikationswissenschaften | Heute: Autorin, Speakerin & Inhaberin der Dr. Johanna Dahm Unternehmensberatung für Entscheidungsfindung, Potenzialentfaltung & Nachfolgemanagement

Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?

  • Lebensgefühl
  • Veedel
  • 4711 Haus

Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?

Ich habe in Heidelberg an einer kleinen Universität angefangen. Nach einem Semester kannte dort jeder jeden. Nach meinem Auslandsemester in Florenz sehnte ich mich nach mehr Vielfalt, nach mehr Diversität, gegenläufigen Strömungen und, auch wenn es eigenartig klingt, nach Wettbewerb.

Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftlerin?

Man sagt mir nach, dass ich sehr schnell Modelle erfasse, große Konzepte denken und Menschen und deren Ziele dabei immer im Blick behalten kann. Menschen, die eher „nur“ Zahlen oder „nur“ Technik gelernt haben, scheinen sich da manchmal schwerer zu tun, Organisationen von allen Seiten zu sehen.

Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?

Offen gestanden habe ich mich mit meiner Laufbahn nie wirklich auseinandergesetzt. Ich bin eher dem Ruf gefolgt. Mal hat die Industrie gerufen, mal die Beratung. Mich motivieren Menschen; ich will deren Themen vorantreiben.

Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?

Sicher, ob nun Professor Kleinschmidt, der mir während meiner Assistenzzeit, die ja mitten in den Bologna-Prozess fiel, die Moderation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft überließ. Oder Dr. Albrink, HR Vorstand von Henkel, der als Risiko-Kapitalgeber meine Zukunft finanzierte, weil er an mich und mein Potenzial glaubte. Oder Laura McKeaveney in der Novartis, von der ich Kundenorientierung lernen durfte.

Was würden Sie heute als Studentin anders machen?

Nun hatte ich zwar das Glück, in Horst Will, dem Gründer der ersten Kölner Personalberatung, einen Mentor zu haben. Aber die Treffen waren rückblickend zu selten. Heute weiß ich, wie wichtig es ist, für die verschiedenen Themen des Lebens – Beruf, Finanzen, Persönlichkeit – auch Inspiratoren zu haben, die die richtigen Fragen stellen.

Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude? 

Es gibt für mich nichts Spannenderes als die Motive und Ziele von Menschen zu verstehen. Daraus Business Modelle zu stricken und vielleicht sogar mit Experten aus meinem Netzwerk etwas Großes daraus entstehen zu lassen.

Welche Aufgaben haben Sie dort?

Ob nun ein Unternehmen auf Innovation setzt oder es um ein Start-up geht – die Prinzipien sind gleich: zunächst geht es um die Kundenprobleme, die gelöst werden sollen. Dann um die Klärung von Antrieb und Kompetenzen bei den Unternehmern. Erst dann treffen wir die Entscheidung, ob es sich lohnt, tiefer in den Markt, die Potenziale zu schauen. Die Entscheidung muss sich gut anfühlen, andernfalls bleibt es bei einer nicht umgesetzten Idee. Tatsächlich wissen viele Führungskräfte nicht, nach welchen Kriterien sie entscheiden sollen, was schlussendlich auch Motivation für mein jüngstes Buch „Die Entscheidungs-Matrix“ war.

Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?

  • Lassen Sie sich von aktuellen Krisen nicht abhalten, eigene Ideen, Ziele und Visionen zu verfolgen.
  • Ideen scheitern oft daran, dass Pläne zu komplex sind. Am besten ein Schritt nach dem anderen.
  • Was uns vom Erfolg abhält, ist der Vergleich mit anderen. Auch diese sind oft gescheitert, doch das wird nicht kommuniziert. Besser ist es, den eigenen Weg zu gehen und auch kleine Fortschritte zu feiern. Am besten auf Tagesbasis.