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Alumni-Karrierewege: Porträtreihe

Karolin Haile

Fach: Linguistik | Heute: Project Manager bei der BWI GmbH

Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?

Mit Köln verbinde ich neben den Klassikern wie dem Dom und Kölsch vor allem die offene Art der Menschen, die hier leben und jede*n mit offenen Armen empfangen.

Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?

Ich habe meinen Bachelor in Germanistik & Allgemeiner Sprachwissenschaft an der Uni Tübingen gemacht und wusste, dass ich mich weiterhin mit dem Schwerpunkt Linguistik beschäftigen möchte. Als ich mich nach Masterprogrammen umgesehen habe, hat die Uni Köln gerade den Masterstudiengang Linguistik mit zahlreichen verschiedenen Spezialisierungsmöglichkeiten gestartet. Diese Vielfalt finde ich bis heute bemerkenswert.

Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftlerin?

Das analytische Denken, das im Studium notwendig war, hilft mir auch im Berufsleben dabei, mich in verschiedenste Themen einzuarbeiten. Es ist vielleicht ein Klischee, aber eine gewisse Kreativität würde ich mir ebenfalls nicht absprechen. Das ist als Projektmanagerin auch in Sachen Lösungsfindung von Nutzen.

Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?

Nein, überhaupt nicht. Ich wusste sehr lange nicht, was ich nach dem Studium tun möchte und hatte immer das viel beschriebene Bild vom taxifahrenden Geisteswissenschaftler vor Augen. Ich hatte damals eine Unterhaltung mit Prof.' Hellwig, die sagte: "Wissen Sie, eigentlich ist es doch egal, was Sie studiert haben. Hauptsache, Sie haben studiert und können damit nachweisen, dass Sie in der Lage sind, sich mit komplexen Themen zu beschäftigen." Sie hat mir damit die Angst genommen, ich müsste mich allein durch die Wahl eines Studiengangs in der Berufswahl einschränken. Zum Beruf der Projektmanagerin bin ich dann am Ende wohl durch Zufall gekommen. Ich wurde aktiv von einer Agentur angesprochen, die auf der Suche nach Volontär*innen war. So kam der Ball ins Rollen. Rückblickend könnte man sicher sagen, dass sich das ein oder andere Talent für das Aufgabengebiet einer Projektleiterin schon früh gezeigt hat. Ich war mir aber nie der Tatsache bewusst, dass es diese Art von Aufgaben in einem konkreten Berufsbild gibt.

Was würden Sie heute als Studentin anders machen?

Ich würde mehr Praktika einplanen oder eine Werkstudierendentätigkeit aufnehmen. Ich habe damals nur ein Praktikum im Wissenschaftsministerium von Baden-Württemberg gemacht und wünsche mir rückblickend, ich hätte mehr Erfahrungen dieser Art gemacht. Außerdem hätte ich gerne ein Auslandssemester gemacht.

Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude? 

Kreative Lösungen für meine Kund*innen finden. Ich arbeite aktuell in Digitalisierungsprojekten für die Bundeswehr. Dass das ein spannender Kunde ist, kann man sich sicher vorstellen. Ich begeistere mich sehr für die Themen, die ich dort erarbeite und bin sehr glücklich, dass mein Arbeitgeber mir die Möglichkeit bietet, mich ständig weiterzubilden, um nicht stehen zu bleiben. Außerdem arbeite ich unheimlich gerne mit meinem Team zusammen und sehe mit Freude, was wir gemeinsam erreichen können.

Welche Aufgaben haben Sie als Projektleiterin in der BWI?

Aktuell verantworte ich die Projektkommunikation für das größte Digitalisierungsprojekt der Bundeswehr und werde in einem weiteren Projekt die Kommunikation und das Veränderungsmanagement leiten. Im Grunde bin ich also dafür verantwortlich, dass mein Team Lösungen erarbeitet, die dem Kunden dabei helfen, die Veränderungen in ihrem Arbeitsalltag gut zu meistern. Konzeptphasen finde ich dabei besonders spannend, weil ich mich hier ganz der kreativen Lösungsfindung hingeben kann.

Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?

  • Sucht euch Themen, die euch begeistern. Man wird vielleicht 5 Jahre lang komisch angeguckt und gefragt, ob man zum Abschluss den Taxischein gratis dazu bekommt, aber ich halte es für entscheidend, die Themen zu verfolgen, für die man brennt.
  • Meine Familie fragte mich dauernd, was ich nach dem Studium machen werde. Ich fand die Frage nervtötend und habe mir ein Zitat von Shakespeare eingeprägt, das ich dann immer zum Besten gab und auch heute noch gerne rezitiere: "Wenn man nicht weiß, wohin man will, so kommt man am weitesten." Manchmal muss man die Dinge auch einfach auf sich zukommen lassen, anstatt alles zu übersteuern.
  • Habt keine Angst und traut euch, Fehler zu machen. Aus Fehlern lernt man immer am meisten. Diesen Rat gebe ich mir selbst übrigens besonders häufig.