Alumni-Karrierewege: Porträtreihe
Asja-Kristin Meissner
Fächer: Germanistik, Romanistik (Italienisch) und Pädagogik | Heute: Referentin für Bildungsförderung und Alumniarbeit
Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?
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Die Offenheit und Vielfalt der Menschen
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Die Kölsche Mentalität, die mir oft das Gefühl gibt, mich eigentlich 1000 Kilometer weiter südlich zu befinden
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Der Kölner Karneval
Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?
Ursprünglich habe ich Rechtswissenschaften in Leipzig studiert. Als ich nach einem Jahr weder mit dem Studium noch mit der Stadt richtig warm geworden war, entschloss ich mich dazu, alles hinzuschmeißen und noch einmal von vorne anzufangen – in einer ganz anderen Stadt und mit einem ganz anderen Studienfach. Ehrlicherweise war die Entscheidung für mein Studium an der PhilFak anfänglich eine Bauchentscheidung, nachdem ich mit meiner Vernunftentscheidung zuvor den für mich falschen Weg eingeschlagen hatte.
Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftlerin?
Ich denke, ich habe durch mein Studium eine große Flexibilität und Offenheit verschiedensten Themen und Meinungen gegenüber gelernt, kann Dinge gut recherchieren, einordnen und in Zusammenhang bringen. Außerdem hat mein Magister-Studium viel Eigeninitiative vorausgesetzt, ich profitiere noch heute davon, dass ich mich gut selbst organisieren und selbstständig arbeiten kann.
Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?
Nein. Den größeren Teil meines Studiums sah ich mich in der Öffentlichkeitsarbeit. Erst gegen Ende meines Studiums und um einige praktische Erfahrungen reicher fehlte es mir an Sinnhaftigkeit (was sicherlich an den Unternehmen lag, für die ich tätig war, nicht an der Sache!), so dass ich mich – ziemlich idealistisch – initiativ bei Stiftungen bewarb.
Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?
Meine Eltern sind sicherlich eine große Inspiration für mich gewesen und sind es immer noch. Beide sind in einem nicht-akademischen Haushalt groß geworden und haben als erste in ihren Familien ein Studium aufgenommen und abgeschlossen. Ich habe immer vermittelt bekommen, dass ich „genug“ bin und auf mein Bauchgefühl und meine Entscheidungen vertrauen kann, auch, wenn sie nicht immer auf Anhieb zum Ziel geführt haben.
Was würden Sie heute als Studentin anders machen?
Ehrlich gesagt nicht viel. Ich habe das Studium immer ernst genommen, hatte aber das große Glück, mir etwas mehr Zeit nehmen zu können: für zwei Auslandssemester, Veranstaltungen, die mir nicht nur auf dem Papier etwas gebracht haben, aber auch für ein typisches „Studierendenleben“ außerhalb der Uni.
Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude?
Der Austausch mit den vielen spannenden Stipendiat*innen und Alumni. Es lehrt mich Demut und ist eine echte Bereicherung und Inspiration zu sehen, was junge Menschen erreichen können und das trotz teils wirklich widriger Umstände.
Welche Aufgaben haben Sie dort?
Ich bin Referentin für Bildungsförderung und Alumni. Konkret bin ich mit der Gestaltung, Organisation und Umsetzung der ideellen Förderung (Alumniarbeit, Mentoringprogramm, Bildungsprogramm) des Kölner Gymnasial- und Stiftungsfonds, einer gemeinnützigen Bildungsstiftung, betraut.
Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?
Wenn ihr die zeitlichen und finanziellen Möglichkeit habt:
- Schaut links und rechts, besucht fachfremde Veranstaltungen und macht ein Auslandssemester. Das „Nebenher“ hat mir rückblickend auf meinem Weg oft mehr geholfen als die eigentlichen Inhalte meines Studiums.
- Sammelt berufliche Erfahrungen und netzwerkt. Die Wichtigkeit von Netzwerken war mir in meinem Studium noch kaum bewusst.
- Engagiert euch. Ein Ehrenamt ist während des Studiums (z.B. auch an der Uni) vielleicht etwas leichter möglich als im Berufsleben und gibt einem sehr viel.