Alumni-Karrierewege: Porträtreihe
Dr. David Schäfer
Fach: Regionalwissenschaften Lateinamerika (Politikwissenschaft) | Heute: EU-Beamter im Generalsekretariat der Europäischen Kommission
Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?
- Die Universität
- viele enge Freunde
- viele schöne Erinnerungen
Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?
Durch meinen Studiengang. Zu Studienbeginn kehrte ich von einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Lateinamerika zurück. Ich wollte mich mit dem Kontinent weiterhin befassen. Folglich fiel die Wahl auf die Regionalwissenschaften Lateinamerika an der Philosophischen Fakultät.
Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftler?
Viele Probleme, mit denen ich in meinem Beruf konfrontiert werde, sind komplex und mehrschichtig. Es geht selten über den direkten Weg ins Ziel. Die intellektuelle Offenheit der Geisteswissenschaften hilft mir, Probleme zu erfassen und Lösungen zu erarbeiten.
Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?
Keineswegs. Aber es wäre auch merkwürdig, strikt einen Masterplan zu verfolgen und dabei die Möglichkeiten links und rechts des Weges liegen zu lassen. Ich versuche, Zielstrebigkeit mit Offenheit zu verknüpfen.
Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?
Ich habe während meines Studiums am Europapolitik-Lehrstuhl von Professor Wessels an der Universität zu Köln gearbeitet. Das hat mein Interesse an der Europäischen Politik geweckt. Es folgte ein Masterstudium am Europakolleg in Brügge und die Promotion zur EU-Bankenunion an der London School of Economics. Insofern war die Tätigkeit am Lehrstuhl sicherlich eine Weichenstellung.
Was würden Sie heute als Student anders machen?
Mein Studium hat mich gut auf meine Berufslaufbahn vorbereitet. Es war auch darüber hinaus eine Zeit, an die ich mich gerne erinnere. Vieles würde ich heute wieder so machen.
Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude?
Unsere Arbeit beeinflusst das Leben von 500 Millionen Europäerinnen und Europäern. Das bedeutet Verantwortung und spornt an, konkrete Verbesserungen zu erreichen. Es erfordert, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und zu verstehen. Das macht Spaß und oft zeichnet sich erst dadurch eine Lösung ab.
Welche Aufgaben haben Sie dort?
Die Recovery and Resilience Task Force ist zuständig für die Umsetzung des Corona-Wiederaufbaufonds der EU. Wir verhandeln mit den Mitgliedstaaten, welche Reformen und Investitionen sie am bestenvoranbringen. Im nächsten Schritt arbeiten wir mit den Mitgliedstaaten an der Umsetzung der geplanten Maßnahmen.
Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?
- Seid offen: Die Uni Köln bietet vieles auch abseits der Lehrveranstaltungen. Nicht viele Vorlesungen sind in meinem Gedächtnis geblieben, aber die Erinnerungen an meine Mitgliedschaft im portugiesischen Theater oder in der Fachschaft und dem Senat der Uni sind frisch, als wäre es gestern gewesen.
- Traut euch was: Euch stehen viele Möglichkeiten offen – traut euch und macht besonders die Sachen, die ihr nicht schon könnt.
- Findet das Richtige: Vieles geht einfacher von der Hand, wenn es Spaß macht. Findet daher das Richtige für euch – und verharrt nicht bei Dingen, die nichts für euch sind.