Alumni-Karrierewege: Porträtreihe
Kevin Amour
Fach: Medienwissenschaften | Heute: Leiter der integrierten Programmplanung in der ARD Programmdirektion
Welche drei Dinge fallen Ihnen spontan zu Köln ein?
Der Kölner Dom; Coming-of-age; Techno
Zum Dom: Der Dom ist das Wahrzeichen Kölns und ich war während meines Studiums auch immer ein bisschen stolz in Köln zu leben, auch wenn ich kein gebürtiger Kölner bin.
Coming-of-age: In Köln bin ich erwachsen geworden. Hier habe ich meinen ersten Mietvertrag unterschrieben, zum ersten Mal gejobbt, um mich selbst zu finanzieren, und natürlich das studentische Großstadtleben genossen.
Techno: In Köln habe ich meine Liebe zur elektronischen Musik entdeckt.
Warum haben Sie an der Philosophischen Fakultät der Uni Köln studiert?
Mein Traum war es immer im Medienbereich zu arbeiten. Medienwissenschaften in einer Medienstadt wie Köln zu studieren erschien mir als ein kluger erster Schritt in die richtige Richtung und zu meiner großen Freude hat das geklappt.
Was sind Ihre Stärken als Geistes- und Kulturwissenschaftler?
Ich glaube, eine Stärke ist die Art und Weise, wie man sich Themen, aber auch Problemen annähert. Als Geisteswissenschaftler eignet man sich eine gewisse Arbeitsweise an, die einem hilft, Sachverhalte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten und die daraus entstehenden verschiedenen Erkenntnisse für sich zu bewerten und zu sortieren.
Haben Sie sich Ihren Berufsweg in diesem Maße vor Ihrem Studium so vorgestellt?
Tatsächlich hatte ich schon früh den Wunsch beim Fernsehen zu arbeiten, weil ich schon immer sehr gerne und sehr viel Fernsehen geschaut habe und dachte, so mein Hobby zum Beruf machen zu können. Dass ich aber wirklich einmal Anteil an wichtigen Programmentscheidungen bei einer so großen Sendeanstalt wie der ARD haben würde, daran habe ich nicht geglaubt und dass es so gekommen ist, hatte auch oft mit Glück und natürlich vielen tollen Menschen in meinem Umfeld zu tun.
Gab es Situationen oder bestimmte Personen, die Sie inspiriert und Ihnen im Hinblick auf spätere Berufsentscheidungen geholfen haben?
In meinem Fall brauchte es nicht viel Inspiration. Ich fand und finde Fernsehen bzw. alles was mit Bewegtbild zu tun hat sehr cool und aus dieser Motivation heraus habe ich meine beruflichen Entscheidungen getroffen. Beim Arbeiten selbst lasse ich mich allerdings viel von anderen inspirieren. Oft gibt es Situationen, in denen ich mir denke "Der oder die hat das sehr klug gemacht, das merke ich mir".
Was würden Sie heute als Student anders machen?
Ich würde ein Auslandssemester machen. Weniger, weil ich glaube, dass es für die spätere berufliche Entwicklung zwingend erforderlich ist, sondern eher, weil ich glaube, dass mir dadurch tolle Erfahrungen entgangen sind.
Was macht Ihnen an Ihrem jetzigen Beruf besonders viel Freude?
Es bereitet mir viel Freude, dass das, was mein Team und ich machen, sehr konkret ist. Die Ergebnisse unserer Arbeit sind täglich im TV und in der Mediathek sichtbar und erreichen so viele Millionen Menschen. Auf der Arbeitsebene macht es mir Spaß mit einem dynamischen Team zusammenarbeiten, in dem sich alle gegenseitig wertschätzen und unterstützen.
Welche Aufgaben haben Sie dort?
Die Aufgabe der integrierten Programmplanung ist es vor allem zu entscheiden, welche Programme wann und in welcher Form in der ARD beziehungsweise in der ARD Mediathek ausgespielt werden. Wir sprechen mit den verschiedenen Redaktionen, sichten und beurteilen Programme und begleiten die Entstehung neuer Programme. Schließlich fügen wir alle einzelnen Programme zu einer einheitlichen plattformübergreifenden Planung zusammen. Ein besonderes Augenmerk unserer Arbeit liegt aktuell auf der ARD Mediathek, denn sie bietet uns die Möglichkeit auch diejenigen Zielgruppen zu erreichen, die non-lineare Angebote bevorzugen.
Welche drei Tipps haben Sie für unsere Studierenden der Phil im Hinblick auf Ihr Studium und das spätere Berufsleben?
Für mich hat sich Praxiserfahrung ausbezahlt. Deshalb würde ich zu zielgerichteten Praktika und Studentenjobs raten. Außerdem finde ich eine gewisse berufliche Offenheit wichtig. Nicht jeder Job muss ein Traumjob sein. Man kann Dinge ausprobieren und wieder verwerfen und dabei trotzdem wertvolle Erfahrungen sammeln. Ein Punkt, der eigentlich in allen Lebenslagen gelten sollte, macht natürlich auch für Studierende und Berufseinsteiger:innen Sinn - ein freundlicher und respektvoller Umgang mit seinen Mitmenschen.